Pressearbeit für Autor*innen - So bewerben Sie Ihr Buch

Ihr Buch liegt vor Ihnen, noch als Manuskript oder sogar schon gedruckt und das schöne Cover blitzt sie fröhlich an? Jetzt soll jeder von Ihrer Veröffentlichung erfahren!

Inhaltsverzeichnis

Buch schreiben

Welche Medien sind für Sie interessant?

Ein beliebter und guter Weg, um möglichst viele Menschen über Ihr Werk zu informieren, sind die Medien. Weil “die Medien” aber ein so unglaublich weites Feld sind, sollten Sie sich zuerst überlegen, welche Medien überhaupt zu Ihnen und Ihrer Publikation passen. Als Self-Publisher*in haben Sie einen hohen regionalen Aufmerksamkeits-Wert. Das kommt sicher auch darauf an, woher Sie kommen; aber in einem überschaubaren Dorf sind Sie vielleicht sogar der oder die Erste, die sich an das Abenteuer Self-Publishing wagen. Deshalb passen regionale Medien gut zu Ihnen, denn schon allein Sie als Person mit Ihrem Lebenslauf sind eine interessante Geschichte für Ihre lokale Zeitung.

Abgesehen davon können es aber auch die Themen Ihrer Veröffentlichung sein, die die regionale Presse als Grund sieht, einen Beitrag über Sie zu verfassen. So haben Sie vielleicht einen Regionalkrimi verfasst, der in einer bestimmten Region oder Stadt spielt. Gerade dann, wenn bestimmte Schauplätze vorkommen, sind das spannende Themen für Journalisten. Auch ein Kochbuch, das Rezepte der regionalen Küche beinhaltet, ist interessant für lokale Medien. Oder ein historischer Roman, der etwa im mittelalterlichen Hamburg oder Bremen spielt.

Zusammengefasst: Wann sind Sie für die regionale Presse interessant?

  • Wenn Sie aus der Region kommen oder dort leben: vielleicht erzählen Sie über das Abenteuer Selfpublishing, über Ihren Lebenslauf, und machen dabei wie nebenher auf Ihre neuste Veröffentlichung aufmerksam.
  • Ihr Buch spielt in dem Verbreitungsort der regionalen Medien. Das kann etwa ein Regionalkrimi sein oder auch ein regionales Kochbuch.
  • Auch andere Texte, wie historische Romane, können für regionale Medien interessant sein.

Die ersten Schritte

Eins gleich vorweg: Die Gleichung “1 Pressemitteilung = unzählige Presseartikel = tausende von Buchverkäufen” geht in den seltensten Fällen auf. Na, dann kann ich es ja gleich sein lassen, werden einige nun denken. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten Sie sich lieber fragen, wozu Pressearbeit eigentlich dient und wie Sie sie richtig für sich nutzen können. Pressearbeit bedeutet in erster Linie, den Kontakt zu Medienvertretern zu suchen und aufzubauen. Nicht jede E-Mail an einen Journalisten wird sofort zu einem Bericht führen, trotzdem sollten Sie sich seine E-Mail-Adresse abspeichern und z.B. bei Ihrer nächsten Lesung oder Ihrem nächsten Buch wieder auf ihn zukommen. Mit Freundlichkeit und Geduld und einem stetig wachsenden Netzwerk wird es Ihnen gelingen, Ihr Buch in die Medien zu bringen.

Ein Medienbericht erhöht Ihre Bekanntheit und führt zu mehr Sichtbarkeit. Das ist gerade im Internet wichtig. Sobald ein Presseartikel veröffentlicht wird, sollten Sie daher unbedingt über Ihre Social Media Kanäle auf den Bericht hinweisen und, wenn möglich, auf Ihrem Blog oder Ihrer Homepage darauf verlinken. Jede Erwähnung in der Presse erhöht Ihre Reputation und Seriösität als Autor. Im besten Falle entstehen durch einen Bericht neue Kontakte, sei es zu anderen Autoren, weiteren Journalisten und – klar – dadurch auch zu neuen Lesern. Hier einige Tipps, damit Ihre Pressearbeit gelingt:

1. Fangen Sie rechtzeitig an
Am besten schon 4 bis 6 Wochen bevor Ihr Buch erschienen ist sollten Sie sich Gedanken über die Pressearbeit machen. Worauf genau möchten Sie die Presse aufmerksam machen? Auf den Erscheinungstermin Ihres Buches, auf Ihre Lesung, auf die gedruckte Ausgabe Ihres eBooks? Bedenken Sie, dass es einige Zeit braucht, bis Sie die für Sie relevanten Medienvertreter recherchiert, Ihre Pressemitteilung geschrieben und verschickt haben. Geben Sie den Journalisten genügend Zeit, zumindest einmal in Ihr Buch reinzulesen und das Thema mit ihrer Redaktion zu besprechen!

2. Finden Sie Ihre Zielgruppe
Stellen Sie sich die folgenden Fragen:

  • Was für ein Buch haben Sie geschrieben?
  • Wer könnte sich für die Inhalte interessieren?
  • Welche Medien konsumieren diese potentiellen Leser?

Beispiel 1: Sie haben einen Krimi geschrieben, der in Ihrer Heimatstadt spielt. Dafür werden sich vor allem Menschen aus Ihrer Region interessieren. Diese potentiellen Leser erreichen Sie am besten über lokale Medien: die Tageszeitung, lokale Radio- und TV-Sender (z.B. die dritten Programme).

Beispiel 2: Sie haben einen Ratgeber zum Thema Diabetes geschrieben. Dafür interessieren sich natürlich vor allem (gesundheitsbewusste) Diabetiker und deren Familienangehörige. Potentielle Medien: Gesundheitsmagazine, Apothekenumschau, die Rubrik Wissen/Gesundheit von Tageszeitungen sowie Blogs und Foren rund um das Thema.

Versuchen Sie es nicht gleich im Feuilleton der ZEIT oder der FAZ, sondern beginnen Sie mit dem lokalen bzw. thematischen Umfeld Ihres Buches!

Schreiben und Handy

3. Finden Sie Ihren Ansprechpartner
Recherchieren Sie passende Medien-Formate. Dabei hilft neben der Internetrecherche auch ein Blick in die Fernsehzeitung und auf das Zeitungsregal im Kiosk. Suchen Sie innerhalb dieser Medien die Journalisten, die über Ihr Thema berichten. Außerdem lohnt es sich, sich im eigenen Bekanntenkreis umzuhören, wer geeignete Formate kennt oder vielleicht Kontakt zu einem Journalisten hat. Recherchieren Sie die Kontaktdaten der für Sie relevanten Journalisten. Im Impressum einer Zeitung oder online unter “Kontakt” finden Sie meist die allgemeinen Kontakdaten der Redaktionen. Lassen Sie sich E-Mail-Adresse und Telefonnummer des von Ihnen recherchierten Journalisten geben. Es kann mühsam sein, sich zum richtigen Ansprechpartner durchzufragen, aber es lohnt sich, damit Ihre E-Mail nicht beim Falschen landet oder im allgemeinen Posteingang untergeht.

4. Erstellen Sie Ihren persönlichen Verteiler
Um den Überblick zu bewahren, ist es hilfreich, sich eine Liste, z.B. als Excel-Tabelle, anzulegen. Dort können Sie nicht nur die Kontaktdaten speichern, sondern auch notieren, wen Sie schon kontaktiert haben, wer sich zurückgemeldet hat usw. Ihre Liste sollte folgende Punkte beinhalten:

  • Name des Journalisten
  • Name des Mediums
  • Ressort
  • E-Mail-Adresse
  • Telefonnummer
  • Wann kontaktiert?
  • Antwort erhalten

Vergessen Sie die Buchblogs nicht! Es gibt viele themen- und genrespezifische Blogs, in denen sich auch Nischenthemen gut unterbringen lassen – und genau dort tummelt sich auch Ihre Zielgruppe.

Die Pressemitteilung

Nun kommen wir zum Kernstück der Pressearbeit: der Pressemitteilung. Wenn Sie telefonisch Kontakt zu Journalisten aufgenommen haben, lautet die Antwort häufig: “Schicken Sie mir mal was per Mail!” In diesem Fall ist es hilfreich, wenn Sie gleich sämtliche Informationen parat haben und nur noch auf “Senden” klicken müssen.

Beim Entwerfen Ihrer Pressemitteilung hilft es, sich grob an dieses Aufbaumuster zu halten:

  • Die Überschrift sollte kurz, knackig und aussagekräftig, aber nicht reißerisch sein.
  • Der erste Satz muss alle wichtigen Infos enthalten: Name des Autors, Titel des Buchs, Genre, Erscheinungsdatum (oder “ab sofort”), Verlag. Am besten orientieren Sie sich an den W-Fragen: Wer, was, wie, wann, wo. Beispiel: Ottilie Musterfraus neuer Krimi “Killing him softly” ab 1.4. exklusiv als eBook im Criminalo-Verlag.
  • Gibt es einen aktuellen Bezug? Halten Sie z.B. eine Lesung? Findet eine Fachmesse o.ä. statt, bei der es auch um das Thema Ihres Buches geht? Gibt es ein Jubiläum z.B. zu einem historischen Thema, über das Sie schreiben? Auch das gehört in den ersten Absatz Ihrer Pressemitteilung!
Schreibtisch mit Laptop
  • Schreiben Sie im Mittelteil je drei bis fünf Sätze über das Buch (Inhaltsangabe, Zielgruppe) und über sich selbst. Wenn es sich anbietet, können Sie auch ein Zitat (max. zwei bis drei Sätze) aus Ihrem Buch hinzufügen, das auch ohne Kontext verständlich ist und Ton und Atmosphäre wiedergibt. Über Sie als Autor*in: Wo leben Sie? Falls das Schreiben eine Nebentätigkeit ist, was machen Sie hauptberuflich? Welche Bücher haben Sie schon veröffentlicht? Erwähnen Sie, wo Journalisten ggf. nützliche und interessante Infos über Sie bzw. Ihr Buch finden können: Haben Sie eine Webseite, ein eigenes Blog, ein professionelles Autoren-Profil bei Facebook, Twitter oder Goodreads?
  • Angaben zum Buch: Vollständiger Titel, Erscheinungsdatum, Verlag, ISBN, Seitenzahl, Preis, Format (eBook, Hardcover, Taschenbuch), Shop-Link zum Buch. Auch das Coverbild passt gut an diese Stelle.
  • Falls schon andere Rezensionen über das Buch erschienen sind, schicken Sie die Links dazu mit. Beschränken Sie sich auf 2-3 Links, um die Pressemitteilung nicht zu überfrachten.
  • Kontaktdaten: Ganz wichtig ist die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Die Postanschrift kann ebenfalls hinzugefügt werden, ist aber nicht ganz so essentiell.

Wenn Sie diese Liste als grobes Gerüst für Ihre Pressemitteilung nutzen, kann nicht mehr viel schiefgehen! Darüber hinaus sollten Sie noch ein paar weitere Dinge beachten.

  • Eine persönliche Ansprache ist schöner als ein allgemeines “Sehr geehrte Damen und Herren” oder “Liebe Kultur-Redaktion”. Schreiben Sie also, wenn möglich, die Empfänger Ihrer Mail persönlich an. Wenn Sie einen besonders großen Verteiler haben, können Sie personalisierte Rundmails schreiben. Im Internet finden Sie Anleitungen zu den verschiedenen Mailprogrammen, z.B. für Outlook, Google Mail und Microsoft Office.
  • Sie haben mehrere Möglichkeiten, Ihre Pressemitteilung zu verschicken: Sie können den Text direkt in die Mail schreiben oder ihn als PDF-Dokument im Anhang senden. Eine empfehlenswerte Kombination: Sie beginnen Ihre Mail mit einem persönlichen Satz (z.B. dass Sie neulich einen tollen Artikel des Journalisten zu einem ähnlichen Thema/Buch o.ä. gelesen haben und ihn nun auf Ihre neue Publikation aufmerksam machen möchten) und kopieren die wichtigsten Infos Ihrer Pressemitteilung (z.B. den ersten Satz, der die W-Fragen enthält, sowie ein, zwei Sätze zum Inhalt des Buches) in die Mail hinein. Dann verweisen Sie darauf, dass die vollständige Pressemitteilung im Anhang zu finden ist. So bekommen Journalisten die wichtigsten Infos auf den ersten Blick und können sich das formatierte PDF-Dokument bequem ausdrucken. Finden Sie außerdem eine kurze und knackige Formulierung für Ihre Betreffzeile. Die meisten Journalisten sortieren schon hier aus.
  • Fassen Sie sich kurz. Journalisten haben wenig Zeit und viel zu tun. Deshalb gilt es, schnell auf den Punkt zu kommen. Ihre Pressemitteilung sollte maximal eine Din A4-Seite lang sein. Vermeiden Sie lange, komplizierte Sätze. Als Faustregel gilt: maximal 15 Wörter pro Satz.
  • Es ist ratsam, ein Rezensionsexemplar erst dann per Post zu schicken, wenn der Journalist Interesse an Ihrem Buch bekundet hat. Sofern vorhanden, können Sie im Anhang der Mail eine PDF und epub-Datei Ihres Buches bzw. einen Auszug als Leseprobe schicken. Bedenken Sie, dass nicht jeder epub-Dateien öffnen kann bzw. ganze Bücher am Bildschirm lesen möchte. Bieten Sie deshalb immer an, bei Interesse (und sofern vorhanden) ein Rezensionsexemplar in gedruckter Form zu schicken.
  • Achten Sie auf Rechtschreibung und korrekte Zeichensetzung. Schließlich möchten Sie als seriöser Autor wahrgenommen werden. Lassen Sie ein Rechtschreibprogramm über Ihren Text laufen. Hilfreich ist es außerdem, zwei Personen aus dem Freundeskreis zu bitten, Ihren Text nicht nur auf die Formalia, sondern auch auf Stimmigkeit und Verständlichkeit zu überprüfen.

Pressearbeit: Ihr Aufhänger

Wichtig ist der Aufhänger für die Geschichte. Ein Aufhänger? Nein, dabei handelt es sich nicht um einen Kleiderbügel. Einen Aufhänger nennt man das, was Journalisten brauchen, um sich für Sie zu interessieren. In einer Redaktion flattern täglich Dutzende Pressemitteilungen und Nachrichten ein. Die erste Aufgabe der Journalisten ist es daher, diese Informationen zu sortieren und einzuordnen, was als Geschichte interessant oder wissenswert für Ihre Leser ist. Der Aufhänger ist dann das, woran die Geschichte aufgebaut wird. Was ist der Neuigkeitswert der Geschichte? Den muss es unbedingt geben. Journalisten brauchen eine Nachricht für Ihre Leser. Sonst haben sie keinen Grund, ihnen einen Text vorzulegen. Das heißt für Sie: Bringen Sie das Besondere an Ihnen oder an Ihrem Text zum Vorschein und machen Sie das gleich zu Beginn der Nachricht deutlich (wie Sie eine Pressemitteilung am besten aufbauen, erfahren Sie im zweiten Teil dieses Beitrags).

Ein anderer wichtiger Punkt für Journalisten ist es, ein gutes Foto oder Bild zu der Story zu haben. Gibt es kein Bild, taugt die Nachricht allenfalls für die schmale “Meldungen”-Spalte am Blattrand. Ein Bild ist dabei am besten nicht einfach eines von Ihnen oder Ihrem Buchcover. Sie können entweder schon Bildmaterial mitliefern oder aber ein Ereignis um Ihre Veröffentlichung stricken. Mitgelieferte Bilder machen es Journalisten einfacher, weil sie nicht selber losziehen müssen – aber sie werden keine durchschnittlichen Fotos abdrucken. Deshalb denken Sie sich etwas aus: Wie präsentieren Sie sich, Ihre Geschichte oder Ihren Text am besten bildlich?

Eine andere, gute Möglichkeit ist es, Bildmaterial “in Aktion” zu liefern. Das heißt: Laden Sie die Journalisten, gerne auch gemeinsam mit Lesern oder anderen Interessierten, zu einer Lesung ein. Das muss keine Lesung in einer örtlichen Bibliothek sein: Eine Schnitzeljagd, die zu den Orten des Geschehens Ihres Regionalkrimis führt, ist ein Ereignis, über das sich toll berichten lässt, und es bietet gleichzeitig wunderbares Fotomaterial. Zu Ihrem regionalen Kochbuch könnten Sie zum Beispiel eine Kochstunde geben… Sie merken, worauf dies hinausläuft? Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

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