Kinderbuch schreiben: 7 Tipps für deine Kindergeschichte
Du möchtest ein Kinderbuch schreiben und bist auf der Suche nach einer Anleitung, um Kinderbuchautor*in zu werden? In diesem Beitrag erfährst du sieben wichtige Tipps, die du kennen solltest, bevor du dein erstes, eigenes Kinderbuch schreibst.
Inhaltsverzeichnis

Tipp 1: Finde dein Kinderbuch-Thema
Du möchtest ein Kinderbuch schreiben und hast bereits eine Buchidee? Super! Falls nicht, wartet die Inspiration in den verschiedensten Situationen auf dich. Halte nur aufmerksam Ausschau: zu Hause, beim Einkaufen, auf Arbeit, in der Natur, bei Familie und Freunden, in Gesprächen, in Träumen, in Filmen und Serien usw.
Wenn du Kinderbücher schreiben willst, solltest du auch Bücher für Kinder lesen – und zwar jede Menge! Durchstöbere die Bestseller-Listen, Buchhandlungen, Bibliotheken und aktuellen Programme von Kinderbuch-Verlagen. Schon bald wirst du ein Gefühl für beliebte Kinderbuch-Themen bekommen. Kinderbücher thematisieren zum Beispiel oft Farben, Formen, Buchstaben, Zahlen, Familie, Freundschaft, Haustiere, Kindergarten, Schule, Gefühle, Hobbys, Abenteuer, Märchen, Helden und Zauberei. Überlege dir auch, welche Kinderbücher du früher selbst gern gelesen hast und nicht mehr aus den Händen legen konntest. Was war das Besondere an diesen Geschichten?
Beim Schreiben eines Kinderbuchs ist es besonders wichtig, dass du dich intensiv mit der Welt von Kindern auseinandersetzt. Verbringe viel Zeit mit deinen eigenen Kindern, Enkelkindern, Nichten, Neffen oder Kindern von Freunden. Spiele und rede mit ihnen und höre vor allem aufmerksam zu. Über welche Themen sprechen die Kinder? Worüber denken sie nach? Welche Fragen haben sie? Woran haben sie Spaß und was macht ihnen Angst? Nur wenn du weißt, was Kinder wirklich beschäftigt, kannst du selbst ein gutes Kinderbuch schreiben. Mache dir Notizen und schreibe deine Ideen für dein eigenes Kinderbuch auf. Fehlt es dir immer noch an Inspiration für ein spannendes Buchthema oder eine konkrete Idee, um ein Kinderbuch selbst zu schreiben? Dann probiere verschiedene Kreativitätstechniken aus, nachdem du dich ausführlich mit der Kinderwelt befasst hast.
Tipp 2: Lege eine Zielgruppe & Kinderbuch-Genre fest

Mit deiner Kinderbuch-Idee hast du wahrscheinlich auch bereits eine Zielgruppe und ein passendes Kinderbuch-Genre im Kopf. Es ist wichtig, beides genau zu definieren. Kinder und auch Erwachsene, die in der Regel die Kinderbücher kaufen, wollen vorab wissen, was sie von deinem geschriebenen Kinderbuch erwarten können. So möchten sie eindeutig zuordnen können, wovon deine Kindergeschichte handelt. Außerdem lesen Kinder gern Geschichten, in denen die Charaktere ein bis zwei Jahre älter sind als sie selbst. Verlage veröffentlichen Kinderbücher daher nach bestimmten Altersgruppen. Meist gehen diese mit formalen Vorgaben einher, wie zum Beispiel ein festgelegter Umfang an Seiten sowie Wörtern oder Zeichen. Mit steigendem Lesealter nimmt der Anteil an Illustrationen in der Regel ab und der Textanteil zu.
Auch wenn du ein Kinderbuch selbst schreibst und es ohne Verlag publizierst, solltest du dich weitestgehend an die etablierten Formalien für Kinderbücher halten. Das erhöht deine Chancen, dass dein Kinderbuch von deiner anvisierten Zielgruppe gefunden und auch gelesen wird. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Orientiere dich beim Schreiben von Kinderbüchern an dieser Unterteilung:
- bis 2 Jahre: (Baby-)Bilderbücher mit keinem bis wenig Textanteil
- 3 bis 5 Jahre: Bilderbücher & Vorlesebücher auf meist 12 bis 14 Doppelseiten mit maximal 10.000 Zeichen inkl. Leerzeichen
- 5 bis 8 Jahre: Vorlesebücher & Erstlesebücher mit ca. 30 bis 80 Normseiten an Text
- 8 bis 12 Jahre: Kinderromane mit ca. 100 bis 300 Normseiten an Text
- ab 13 Jahren: Jugendromane mit unterschiedlicher Länge, ähnlich Büchern für Erwachsene
Was ist eine Normseite?
Als Normseite wird eine Textseite mit festgelegter Zeichenzahl inkl. Leerzeichen bezeichnet. Ursprünglich bezieht sie sich auf eine mit einer Schreibmaschine geschriebenen Seite von 30 Zeilen mit jeweils 60 Anschlägen. Daraus ergibt sich eine Anzahl von 1.800 Zeichen pro Normseite. Da die mögliche Zeichenzahl von Buchseiten jedoch aufgrund von kurzen oder leeren Zeilen nicht immer vollständig ausgenutzt wird und auch Überschriften zur Normseite gezählt werden, besteht eine Normseite heutzutage aus 1.500 bis 1.800 Zeichen mit Leerzeichen. Je nach gewähltem Buchformat und Layout entspricht eine Normseite Text nicht immer auch einer fertigen Buchseite. Wenn du von einem professionellen Korrektorat oder Lektorat profitieren möchtest, musst du die Anzahl der Normseiten deines Buches genau kennen, diese werden oft von Buchprofis als Grundlage ihrer Honorarberechnung benutzt.
Tipp 3: Informiere dich über konkurrierende Kinderbücher
Mit einer starken Kinderbuch-Idee, einem passenden Kinderbuch-Genre und einer festgelegten Zielgruppe kannst du nun mit dem Schreibprozess deines eigenen Kinderbuchs starten – oder doch nicht? Bevor du auch nur ein einziges Wort deines Kinderbuchs schreibst, solltest du unbedingt eine Recherche des Kinderbuch-Markts vornehmen. Andernfalls riskierst du, deine wertvolle Zeit mit dem Schreiben eines Kinderbuchs zu verbringen, das womöglich bereits existiert. Recherchiere aus diesem Grund genau, ob schon andere Autor*innen mit der gleichen oder einer ähnlichen Buchidee ein Kinderbuch geschrieben haben.

Sollte dies der Fall sein, musst du jedoch nicht sofort das Handtuch werfen. Dass längst ähnliche Titel existieren, bedeutet vor allem eins: Dein Kinderbuch-Thema ist relevant und idealerweise sogar beliebt und aktuell gefragt. Denn findest du kein einziges ähnliches Kinderbuch zu deiner Idee, sollte dir das ebenso zu Bedenken geben. Jede Buchidee sollte in irgendeiner Weise einzigartig sein, jedoch nicht so einzigartig, dass niemand dein selbst geschriebenes Kinderbuch sucht, kauft und liest.
Lies also zunächst alle als Konkurrenz ermittelten Bücher. Findest du deine Kinderbuch-Idee in einem dieser Bücher tatsächlich eins zu eins wieder oder ähneln sie sich nur sehr? Gibt es Unterscheidungsmerkmale? Betrachtest du das Thema beispielsweise aus einer anderen Perspektive oder einem anderen Genre? Wenn du keinen deutlichen Unterschied feststellst, kannst du entweder deiner Idee diesen nötigen, einzigartigen Twist verleihen oder deine Kinderbuch-Idee bis auf Weiteres ad acta legen und über ein anderes Thema ein eigenes Kinderbuch schreiben.
Als Konkurrenz gelten weiterhin nicht nur Kinderbücher mit dem gleichen Thema oder einer ähnlichen Grundidee. Betrachte bei deiner Recherche ebenfalls Kinderbücher, mit denen sich dein zukünftiges Kinderbuch in Online-Shops, Buchhandlungen und Bibliotheken dasselbe Bücherregal teilen würde, die also dasselbe Genre und dieselbe Zielgruppe ansprechen. Auf diese Weise erhältst du ein umfassendes Verständnis für Umfang, Aufbau und Schreibstil derartiger Bücher und was Leser*innern von jenen erwarten.
Wie deine Marktrecherche auch ausfallen mag: In jedem Fall solltest du nur über ein Kinderbuch-Thema selbst schreiben, für welches du brennst und dass dich auch in schwierigeren Schreibphasen nicht aufgeben lässt. Wenn du dein Kinderbuch im Selfpublishing veröffentlichst, hast du den Vorteil, deine Kindergeschichte nach deinem eigenen Zeitplan und unabhängig von fremden Deadlines schreiben zu können. Deine Kinderbuch-Idee kannst du beliebig ändern und auch aktuelle oder weniger populäre Themen bearbeiten. Dahingegen steht das Programm von Kinderbuchverlagen meist bereits zwei Jahre im Voraus fest.
Tipp 4: Schaffe starke Kinderbuch-Figuren
Ausdrucksstarke Charaktere sind der Motor jeder Geschichte. Umso wichtiger ist es, dass deine Leser*innen sie mögen, sich mit ihnen identifizieren und mitfühlen können. Daher wollen sie unbedingt wissen, was als Nächstes geschieht und ob die Figur letztlich ihr bzw. sein Ziel erreichen wird. Auch wenn du nur ein kurzes Kinderbuch schreibst, solltest du dir die Zeit nehmen, deine Kinderbuch-Figuren ausführlich zu entwickeln. Lege zum Beispiel Steckbriefe für deine verschiedenen Charaktere mit allen wichtigen Informationen an, wie Name, Alter, Geschlecht, Aussehen, Familienstrukturen, Stärken und Schwächen, Wünschen und Ängsten und andere Charaktereigenschaften.
Ob als Mensch, Tier oder übernatürliches Wesen dargestellt – jede Figur sollte eine Daseinsberechtigung in deiner Geschichte haben. Gibt es zu viele Persönlichkeiten der gleichen Art, benötigst du wahrscheinlich nicht alle für deine Geschichte. Genau wie deine Idee sollten auch deine Kinderbuch-Figuren für sich einzigartig sein. Achte bei der Entwicklung der Charaktere auf Diversität und vermeide stereotypische und übertriebene Darstellungen: zu niedlich, zu albern, zu neunmalklug, zu unintelligent etc. Kinder mögen zwar weniger Lebenserfahrung als Erwachsene haben, sind aber dennoch intelligent und clever.
Trotzdem sind sie Kinder, die auch wie welche handeln und fühlen sollten. Stelle sie nicht als kleine Erwachsene dar. Das wirkt unrealistisch. Die Leser*innen sollten das Gefühl haben, es könne sich bei deinen Charakteren um lebendige Figuren handeln. Erschaffe deine Charaktere also schon zum Leben, während du dein Kinderbuch schreibst. Zeige die verschiedenen Persönlichkeiten durch das Sprechen und Handeln der Figuren sowie die Illustrationen im Buch, nicht durch detaillierte Beschreibungen. Für diese hast du bei kurzen Kinderbüchern ohnehin nicht ausreichend Wort- bzw. Zeichenzahl. Je älter deine Zielgruppe ist und je umfangreicher das Kinderbuch wird, desto mehr Raum bleibt dir für mehr Charaktere und deren tiefgehende Entwicklung.
Übrigens: Eine gute Übung, um ein Kinderbuch zu schreiben, ist das Schreiben von Märchen. Diese regen die Fantasie von Kindern an und sind bei ihnen besonders beliebt. Hier findest du mehr zum Thema Märchen schreiben.

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Tipp 5: Strukturiere deine Kindergeschichte
Storytelling spielt beim Schreiben von Kinderbüchern eine große Rolle. Kinder verfügen per se über eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Schreibe daher spannend, temporeich, kurz und knackig, ohne dich in Details zu verlieren und immer mit der maximalen Zeichenzahl im Hinterkopf. Ähnlich den Anleitungen zum Aufbau einer Geschichte durch verschiedene Akt-Strukturen oder der Heldenreise, lässt sich auch bei Kinderbüchern eine wiederkehrende Erzählstruktur erkennen: die Dreierregel. Wir wissen, alle guten Dinge sind drei. Die drei kleinen Schweinchen, drei Kätzchen oder die drei Musketiere. Die Zahl Drei und ähnlich ungerade Zahlen haben schon immer eine magische Wirkung auf uns. Mache dir diesen Umstand zunutze, wenn du dein Kinderbuch selbst schreibst.
Der Dreierregel nach begegnet dein Protagonist oder deine Protagonistin gleich zu Beginn deiner Kinderbuch-Geschichte einem persönlichen Problem. Für Kinder sind oft schon die kleinsten Dinge problematisch und können für sie das Ende ihrer kleinen Welt bedeuten. Das kann zum Beispiel ein verlorenes Spielzeug, ein zu lösendes Rätsel, der Wunsch nach einem Haustier oder eine zu überwindende Angst sein. Mit diesem Problem wird deine Figur das ganze Buch über zu kämpfen haben. Sie wird versuchen, es zu lösen, doch jedes Mal scheitern und immer wieder auf neue, schwierigere Hürden stoßen – in der Regel dreimal.
Aus der Perspektive von Erwachsenen mögen diese Hindernisse und Misserfolge ganz klein erscheinen, für Kinder sind sie jedoch groß. Beispielsweise wird deine Hauptfigur von ihren Eltern zum Essen gerufen, es ist Schlafenszeit, es regnet oder jemand sagt ihr schlichtweg, dass sie es nicht schaffen wird. Erst beim vierten Versuch gelingt es deinem Protagonisten oder deiner Protagonistin, sein bzw. ihr Ziel zu erreichen. Wichtig ist, dass die Hauptfigur das Problem am Ende ganz allein löst und dies nicht andere Charaktere, insbesondere keine Erwachsenen, für sie übernehmen. Der Kreis hat sich nun geschlossen und dein*e Protagonist*in sich während der Geschichte stetig weiterentwickelt.
Mit folgender Anleitung kannst du die Dreierregel auf deine eigene Kinderbuch-Idee übertragen und umsetzen:
- Einleitung: Das Hauptproblem wird schnell auf den ersten Seiten eingeführt.
- Lösungsversuch 1: Etwas stellt sich der Hauptfigur in den Weg, sodass sie das Problem nicht lösen kann.
- Lösungsversuch 2: Die Hindernisse werden immer schwieriger. Auch beim nächsten Lösungsversuch scheitert die Hauptfigur.
- Lösungsversuch 3: Davon überzeugt nun das Problem lösen können, endet auch der dritte Versuch in einem Misserfolg.
- Klimax: Die Hauptfigur ist niedergeschlagen, weiß nicht mehr weiter und überlegt aufzugeben.
- Lösung:: Mit einer letzten Idee schafft es die Hauptfigur endlich das Problem zu lösen und das eigene Ziel zu erreichen – Happy End.
Diese Art von Plotstruktur wird vor allem gerne bei einem Bilderbuch verwendet. Bei jedem Lösungsversuch wird der oder die Leser*in mitfiebern, bei jedem Scheitern mehr Sympathie gegenüber der oder dem Protagonist*in empfinden und damit immer tiefer in deine kreierte Welt hineingezogen. Und so fühlt es sich für den oder die Leser*in am Ende an, als ob sie beide, die Hauptfigur und der Leser bzw. die Leserin, das Problem gelöst hätten. Natürlich lässt sich diese Erzählstruktur auch anwenden, wenn du für eine ältere Zielgruppe Kinderbücher schreibst. Bei längeren Kindergeschichten kannst du diese Struktur etwas entzerren, ausführlicher schreiben und sogar mehr Hindernisse bzw. Lösungsversuche einbauen, zum Beispiel fünf statt drei Versuche.
Tipp 6: Schreibe kindgerecht
Wenn du zum ersten Mal ein Kinderbuch schreibst, denkst du vielleicht, das wäre viel einfacher als für Erwachsene. Schließlich haben Kinderbücher meist viel weniger Seiten und somit auch viel weniger Wörter. Nun muss es dir jedoch gelingen, deine ganze Geschichte mit allen Höhen und Tiefen auf dieser geringen Zahl an Buchseiten verständlich unterzubringen. Das beginnt mit deiner Entscheidung über die Erzählperspektive: personaler, auktorialer, neutraler oder Ich-Erzähler? Lege fest, aus welcher Sicht du dein Kinderbuch schreiben möchtest und welche zu deiner Kindergeschichte passt.
Hast du dich für eine Perspektive entschieden, achte während des Schreibens darauf, diese beizubehalten. Perspektivwechsel solltest du vor allem bei Büchern für junge Kinder vermeiden, damit du diese nicht verwirrst. Um mehr Nähe zwischen Leser*in und Protagonist*in zu schaffen, wird beim Schreiben von Kinderbüchern deswegen oft der Ich-Erzähler oder der personale Erzähler eingesetzt.

Ähnliches gilt für die Wahl der Zeitform. Bei Kinderbüchern, welche in der Gegenwart spielen, können die Kinder deine Geschichte live miterleben und somit aktiv am Geschehen teilhaben. Schreibe dein Kinderbuch nur in der Vergangenheitsform, wenn deine Geschichte auf einem spezifischen Ereignis oder einer Zeit in der Vergangenheit beruht. Klassische Beispiele dafür sind „Es war einmal …“-Märchen.
Die Verständlichkeit deines eigenen Kinderbuchs beruht weiterhin auf dem erlernten Vokabular deiner jeweiligen Zielgruppe. Dein Schreibstil und deine Wortwahl musst du entsprechend dem Entwicklungsstand und Wissens der Altersgruppe von Kindern anpassen, für die du das Kinderbuch schreibst. Je jünger die Kinder sind, desto kürzer sollten die Sätze sein und möglichst keine Nebensätze und Substantivierungen enthalten. Jedes einzelne Wort muss eine Bedeutung für deine Geschichte oder die Charakterentwicklung haben. Wenn nicht, versuche es durch andere Begriffe zu ersetzen oder lösche es komplett. Insbesondere wenn Kinder die Bücher mit steigendem Alter selbst lesen, gilt es, das richtige Maß zwischen einfachen und schwierigeren Formulierungen zu finden. Du möchtest die Kinder durchaus auch fordern, aber nicht überfordern, sodass diese die Lust am Lesen verlieren. Ein rotes Tuch sehen Kinder im Übrigen auch bei der Verwendung von Baby- oder Jugendsprache. Baue nicht extra coole Sprüche oder Modewörter mit ein. Diese ändern sich bei Kindern häufig und sind wahrscheinlich bereits wieder out, sobald du dein Kinderbuch veröffentlichst.
Und dann schreibe ich so, wie ich mir das Buch wünsche, wenn ich selbst ein Kind wäre. Ich schreibe für das Kind in mir.
Astrid Lindgren
Ein Kinderbuch zu schreiben, bedeutet nicht nur, möglichst einfache und verständliche Sätze zu formulieren. Folgst du Astrid Lindgrens Rat und schreibe dein Kinderbuch so, wie du es dir als Kind selbst gewünscht hättest – spannend, scharfsinnig und humorvoll. Die Geschichten sollen zwar einen pädagogischen Wert besitzen, dieser muss jedoch nicht im Vordergrund stehen. Dein Buch soll Kinder unterhalten und nicht belehren. Das Lesen der Texte soll Lesern und Vorlesern Spaß bereiten. Dazu bedienen sich Kinderbuchautoren und -autorinnen einer Reihe von stilistischen Mitteln. Vor allem in Büchern für Kleinkinder findest du daher viele Lautmalereien, Wortwiederholungen, lustige Wortverdreher oder Wortschöpfungen und Reime. Passt es zu deinem Kinderbuch-Thema und deiner Zielgruppe, füge deiner Kindergeschichte diese oder ähnliche Stilmittel hinzu.
Ob dein Text melodisch klingt oder deine Reime gelungen sind, kannst du testen, indem du diese laut vorliest. Stolpersteine lassen sich auf diese Weise einfach identifizieren und eliminieren. Das Vorlesen hilft dir zudem dabei, deine Kindergeschichte und die Charaktere zu visualisieren. Gelingt es dir nicht, diese beim Lesen deiner Geschichte bildlich vor Augen zu haben, wird es deinen Leser*innen ebenso ergehen. Spiele in dieser Situation mit verschiedenen Verben und ändere gegebenenfalls die Handlung entsprechend. Folge beim Kinderbuch Schreiben immer der Devise „zeigen statt erzählen“. Erzähle deinen Leser*innen beispielsweise nicht einfach nur, dass deine Hauptfigur wütend ist, sondern zeige es, indem die Figur die Treppe laut stampfend hochgeht oder eine Tür zuknallt.
Tipp 7: Schreibe eine Kinderbuch-Reihe
Du bekommst nicht genug davon, Kinderbücher zu schreiben? Dann verfasse weitere Kindergeschichten und erschaffe daraus eine Kinderbuch-Reihe. Buchreihen sind Sammlungen von einzelnen Büchern, die oftmals ein gemeinsames, übergeordnetes Thema besitzen. Diese Bücher sind meist inhaltlich in sich abgeschlossen und können somit auch unabhängig von den anderen Titeln in der Reihe gelesen werden.

Baut die Handlung der Bücher stattdessen inhaltlich aufeinander auf, enden diese mit einem Cliffhanger und die chronologische Abfolge ist beim Lesen entscheidend, so wird allgemein auch gern von einer Buchserie anstelle einer Buchreihe gesprochen. Manchmal gibt es aber auch formale Gründe für eine Reihe. Ist dein selbst geschriebenes Kinderbuch beispielsweise zu umfangreich für die vorgesehene Zielgruppe, ist es eine Überlegung wert, deine Kinderbuch-Geschichte auf mehrere Bände aufzuteilen. Oder dein erstes Kinderbuch wurde zum Bestseller, sodass es aus strategischer Sicht sinnvoll sein kann, für eine Buchreihe weitere Kinderbücher zu schreiben. Eine Kinderbuch-Reihe musst du im Übrigen nicht allein verfassen. Schließe dich mit anderen Kinderbuchautoren und -autorinnen zusammen und entscheide dich für ein gemeinsames Oberthema deiner Buchreihe, zu welchem jeder selbst ein Kinderbuch schreibt.
Beliebte Kinderbuch-Reihen und Kinderbuch-Serien sind unter anderem „Der kleine Drache Kokosnuss“ von Ingo Siegner, „Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney, die „Harry Potter“-Bände von J.K. Rowling sowie „Die drei ???“ aus der Feder verschiedener Autor*innen.
Häufige Fragen zum Kinderbuch schreiben
Es gibt Kinderbücher für verschiedene Altersgruppen. Bilderbücher sind zum Vorlesen geeignet und haben nur wenig Text. Auf jeder Seite gibt es passende Illustrationen oder Bilder zum Text. Erstlesebücher sind einfach geschrieben und haben eine große Schrift. Auf einigen Seiten sind passende Bilder zur Geschichte eingefügt. In Kinderromanen gibt es kaum noch Bilder. Jugendbücher ähneln Büchern für Erwachsene und unterscheiden sich hauptsächlich am Alter der Protagonist*innen.
Du kannst für jede Altersgruppe ein Kinderbuch schreiben. Wichtig ist, dass du vor dem Schreiben deine Zielgruppe definierst und die Schwierigkeit an das Leseniveau deiner Zielgruppe anpasst. Kinderbücher zum Vorlesen sind anders aufgebaut, als Kinderbücher für Erstleser*innen. Bei Kinder- und Jugendromanen unterscheiden sich vor allem die Themen. Typische Altersgruppierungen findest du weiter oben auf dieser Seite.
Beim Schreiben eines Kinderbuches musst du dich in die Welt von Kindern hineinversetzen. Überlege, welche Themen Kinder beschäftigen und wie du diese zu einer Buchidee weiterentwickeln kannst. Lies andere Kinderbücher oder schau dir die Bestsellerlisten von Kinderbuchverlagen an und lass dich davon inspirieren.
Wenn du ein Kinderbuch zum Vorlesen schreibst, sind Illustrationen besonders wichtig. Du hast die Möglichkeit, dein Kinderbuch selbst zu illustrieren oder eine*n Illustrator*in zu beauftragen. Unter unseren Buchprofis findest du Illustrator*innen. Bevor du eine*n Illustrator*in beauftragst, solltest du dich über den Stil informieren und schauen, was am besten zu deiner Geschichte passt. Weitere Tipps findest du in unserem Artikel zum Thema Kinderbuch selbst gestalten oder unserem Kinderbuch-Whitepaper.
Ja! Mit epubli kannst du dein Kinderbuch ganz einfach und kostenfrei veröffentlichen. Lade dazu dein Buch als PDF-Datei hoch, wähle die gewünschte Ausstattung und leg den Verkaufspreis und dein daraus resultierendes Honorar fest. Dein Kinderbuch ist nach der Veröffentlichung im gesamten deutschen Buchhandel erhältlich.
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- 9 typische Handlungsmuster
- Kindgerecht schreiben
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- Checkliste für ein überzeugendes Kinderbuch