Quellenangabe und Fußnoten - so geht es richtig

Nach einer erfolgreichen Recherche gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse in Ihrem Text zu verarbeiten. Ob Dissertation, Bachelorarbeit, Masterarbeit, Sachbuch oder Fachbuch – früher oder später greifen Sie auch auf das Wissen anderer Personen zurück. Eine saubere Quellenangabe ist hierbei wichtig, damit deutlich wird, woher Sie Ihr Wissen beziehen. Um korrekt zu zitieren, müssen Sie einige Aspekte beachten. Wir haben für Sie die wichtigsten Grundlagen zur Quellenangabe zusammengetragen!

Inhaltsverzeichnis

Warum muss ich Quellen angeben?

Als Autorin oder Autor eines Fachtextes haben Sie sich umfangreiches Wissen zu einem Thema angeeignet. Das gilt für die Bachelorarbeit wie für das Fachbuch. Doch niemand kann alles wissen, nicht einmal im Ansatz. Große Teile Ihres Wissens beruhen außerdem darauf, was andere vor Ihnen erarbeitet haben. Daher greifen Sie auf das Wissen von Dritten zurück, beispielsweise frühere Studienergebnisse, Statistiken oder Theorien. Wenn in einem Fachtext nichts zitiert ist und keine Quellen angegeben sind, wirkt das nicht nur unseriös, es lässt auch berechtigte Zweifel aufkommen, ob der Text die nötige Substanz hat.

Die Textpassagen, die Fremdwissen enthalten, müssen mit Quellenangaben belegt werden. Unerlässlich ist die Nennung der Autorin oder des Autors. Geschieht dies nicht, begehen Sie ein Plagiat, Sie stehlen also geistiges Eigentum Anderer. Das kann zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, wie beispielsweise dem Nichtbestehen Ihrer schriftlichen Arbeit. Ein aktuelles berühmtes Beispiel stellt Annalena Baerbock dar, die derzeitige Bundesministerin des Auswärtigen Amtes. Über Sie wurde im Jahr 2021 viel im Zusammenhang mit Plagiatsvorwürfen berichtet, da ihr vorgeworfen wurde, in Ihrem Buch “Jetzt. Wie wir unser Land erneuern” abgeschrieben zu haben.

Buchstaben für den Buchdruck

Wie gebe ich Quellen richtig an?

In der Wissenschaft existieren zahlreiche verschiedene Zitierweisen. Welche Sie in Ihrem Buch anwenden, können Sie für sich selbst entscheiden. Das Wichtigste ist, dass Sie den gewählten Stil im ganzen Buch beibehalten, d. h. die Quellenangabe immer auf die gleiche Weise erfolgt. Gegebenenfalls hat sich auch bereits auf Ihrem Fachgebiet eine bestimmte Zitierweise etabliert, auf die Sie zurückgreifen können. Grundsätzlich wird zwischen sinngemäßen und wörtlichen Zitaten unterschieden:

Sinngemäßes Zitieren
Die Aussage eines Dritten wird in eigenen Worten wiedergegeben.
Wörtliches Zitat
Die Aussage eines Dritten wird unverändert in Anführungszeichen eingefügt.
Letztere sollten Sie nur sparsam einsetzen.

Weiterhin wird meist zwischen der amerikanischen und der deutschen Zitierweise differenziert:

1. Harvard-Zitierweise
Bei der amerikanischen Variante, auch Harvard-Zitierweise genannt, geben Sie die Quellen in Klammern direkt im Text an:

– Sinngemäßes Zitat, Option 1:
Vor dem Lesen eines Buches weiß niemand, ob es ihm gefällt (Vgl. Mustermann 2010, S. 18).
– Sinngemäßes Zitat, Option 2:
Mustermann (2010, S. 18) behauptet, dass vor dem Lesen eines Buches niemand weiß, ob es ihm gefällt.
– Wörtliches Zitat:
“Niemand weiß, ob ihm ein Buch gefällt, bevor er es nicht gelesen hat” (Mustermann 2010, S. 18).

2. Deutsche Belegweise
Bei der deutschen Belegweise erfolgt die Quellenangabe hingegen in den Fußnoten einer Seite. Dazu wird im Text nach Satzende der entsprechenden Textstelle ein Fußnoten-Verweis eingefügt:

¹ Vgl. Mustermann (2010), S. 18.
² Mustermann (2010), S. 18.

Fußnoten
Fußnoten können Sie außerdem bzw. bei der Haravard-Zitierweise ausschließlich für ergänzende Anmerkungen verwenden, z. B. für kurze (!) Erläuterungen, weiterführende Literatur, Verweise auf andere Kapitel oder den Anhang. Längere Textpassagen gehören nicht in die Fußnoten!

¹ Vgl. Mustermann (2010), S. 18. Für eine kompakte Übersicht siehe auch Müller/Meyer (2012).
² Siehe hierzu auch Kapitel 3.4.

Wie Schreibprogramme Ihnen helfen

Um Fußnoten zu erzeugen und diese automatisch zu nummerieren, können Sie die Fußnoten-Funktion Ihres Schreibprogramms verwenden. Wenn Sie Microsoft Word nutzen, gibt es zwei Arten Fußnoten hinzuzufügen:

  1. Gehen Sie an die Stelle, an der die Fußnote hinzugefügt werden soll.
  2. Gehen Sie auf den Reiter “Einfügen” oben rechts und dann auf “Fußnote einfügen” links.

oder

  1. Klicken Sie auch hier auf die Stelle, an der die Fußnote hinzugefügt werden soll.
  2. Gehen Sie auf den Reiter “Referenzen” oben rechts und dann auf “Fußnote einfügen”, was kurz darunter zu finden ist.

Steht Ihnen Pages bei Apple-Produkten zur Verfügung:

  1. Gehen Sie an die Stelle, an der die Fußnote hinzugefügt werden soll.
  2. Gehen Sie auf den Reiter “Einfügen” oben rechts und dann auf “Fußnote”, was weiter unten zu finden ist.

Fußnoten sind jedoch nicht zu verwechseln mit Endnoten, die am Ende des Dokuments oder Abschnittes angezeigt werden. Diese sind bei Microsoft Word direkt neben den Fußnoten zu finden. Bei Pages kann man sie nicht einzeln anklicken und auswählen, aber alle Fußnoten lassen sich in Endnoten umwandeln. Wurde eine Fußnote in Ihr Pages-Dokument eingefügt, klicken Sie auf Ihre Quelleangabe am Ende der Seite und gehen Sie dann zum Tab “Fußnoten” rechts bei “Format”. Dort können Sie unter “Typ” die Fußnote zu einer Endnote umformen.

Tipp: In einem anderen Artikel haben wir für Sie die 5 besten Schreibprogramme verglichen.

Literaturverzeichnisse

Verzeichnis

Alle im Text bzw. in den Fußnoten genannten Quellen müssen Sie am Ende Ihres Buches ausführlich und nachvollziehbar in einem Literaturverzeichnis darstellen. Nur so können Leser*innen ihren Ursprung verfolgen und auf Wunsch etwas nachschlagen.

Wichtige Faktoren beim Verfassen eines Literaturverzeichnisses sind die Unterkategorien und die Anpassung an die unterschiedlichen Medien. Unterkategorien sollten beispielsweise erstellt werde, wenn neben gedruckten Quellen auch Internetquellen und Abbildungen verwendet wurden. Haben Sie verschiedene Medien genutzt, müssen Sie auf die sich unterscheidenden Vorgaben achten. Lexika werden beispielsweise anders dargestellt als Zeitschriften.

Eine Quelle im Literaturverzeichnis sollte zudem mindestens folgende Angaben enthalten:

  • vollständiger Name der Autoren und Autorinnen
  • Titel und Untertitel
  • Auflage (wenn es keine Erstauflage ist)
  • Erscheinungsort
  • Erscheinungsjahr
  • Verlag

Nicht verwechseln! Quellen werden in den Fußnoten in kürzerer Form angegeben, um die Übersichtlichkeit im Text zu bewahren.

Weitere wichtige Hinweise für ein gelungenes Literaturverzeichnis:

  • es wird im Inhaltsverzeichnis angegeben, aber nicht nummeriert
  • Sortierung in alphabetischer Reihenfolge
  • am Ende der Quellenangabe steht immer ein Punkt
  • alle Autor*innen der Quelle angeben
  • Vornamen ausschreiben
  • gewählten Stil beibehalten
  • gängige Abkürzungen verwenden
  • Unterteilung in Primär- und Sekundärliteratur
  • primär: eigene Werke (Dramen, Gedichte, Gesetzestexte etc.)
  • sekundär: Schriftstücke, die sich mit Primärliteratur befassen
  • Beispiel: Bram Stokers “Dracula” ist ein Primärtext, ein Sachbuch über seine Auswirkungen auf das Fantasygenre gilt als Sekundärtext.
  • am Ende kontrollieren, ob auch wirklich alle Quellen, aus denen Sie zitiert haben, eingetragen wurden

Es existieren noch weitere Darstellungsmöglichkeiten für Literaturverzeichnisse, welche Sie insbesondere im wissenschaftlichen Kontext im Internet nachschlagen können.

Internetquellen

Möchten Sie eine Internetquelle zitieren, gilt eine zusätzliche Vorgabe. Da Internetseiten jederzeit geändert oder gelöscht werden können, müssen Sie angeben, wann Sie die Quelle aufgerufen haben. Dies kann beispielsweise so aussehen:

epubli: Quellenangaben und Fußnoten richtig verwenden, https://www.epubli.de/blog/quellenangabe-fussnote (abgerufen am 01.01.2020)

Text am Laptop

Literaturverwaltungssoftware – Quellenangaben leicht gemacht

Sind Ihnen manuelle Quellenangaben zu mühselig, können Sie auf eine Literaturverwaltungssoftware zurückgreifen. In derartige Programme speisen Sie einmal alle Literaturquellen ausführlich ein. Bei Büchern reicht meist die Eingabe der ISBN, um das Werk in Ihre Literaturübersicht aufzunehmen. Zur besseren Verwaltung können Sie die Titel außerdem häufig gruppieren, mit Schlagworten versehen, Notizen hinzufügen u.v.m.. Sobald Ihr Schreibdokument mit der Software verknüpft ist, können Sie aus einer umfangreichen Liste einen Zitierstil wählen oder einen eigenen anlegen. Mit wenigen Klicks können Sie anschließend die gewünschten Quellen in das Dokument einfügen. Das Literaturverzeichnis wird dabei automatisch für Sie angelegt. Entscheiden Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt für eine andere Belegweise für Ihre Quellen, ändern Sie einfach Ihre Voreinstellungen. Alle bisherigen Quellenangaben und Literaturverzeichnisse werden automatisch dem neuen Stil angepasst.

Zu den bekannten Literaturverwaltungsprogrammen zählen unter anderen Citavi, EndNote und Zotero. Einen aktuellen und umfangreichen Vergleich dieser und weiterer Software bietet die Technische Universität München. So finden Sie die passende Literaturverwaltungssoftware für Ihre Bedürfnisse als Autor oder Autorin.

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