Schreibstil verbessern - 10 einfache & effektive Tipps

Der Schreibstil ist eine Wissenschaft für sich, ihn zu meistern eine Lebensaufgabe. Doch oft sind es nur Kleinigkeiten, die die Lesbarkeit eines Textes verbessern und die Sprache lebendiger gestalten. Egal, ob Buch oder Internetartikel – die Grundlagen des guten Stils haben sich in den letzten Hunderten von Jahren kaum verändert. Wir verraten Ihnen 10 effektive Tipps, mit denen Sie Ihren Schreibstil auf Anhieb verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Schreibstil verbessern – warum eigentlich?

Mit jedem Text, den Sie schreiben, verfolgen Sie ein anderes Ziel. Der eine Text soll informieren, der andere soll unterhalten. Die Nachricht einer Presseagentur spricht andere Menschen an als ein Fantasy-Epos oder ein Blogartikel über vegane Ernährung. Doch eines haben alle Texte gemeinsam: Sie sollen angenehm zu lesen sein (Juristendeutsch vielleicht ausgenommen). Das bedeutet: Um Ihre Leserinnen und Leser zu begeistern, sollten Sie Ihre Texte verständlich, lesbar als auch spannend schreiben. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie dies gewährleisten.

Detailaufnahme schreiben

Schreibstil verbessern – 10 effektive Tipps

Mit diesen 10 einfachen Tipps werden Sie Ihren Schreibstil auf Anhieb verbessern. Aber bedenken Sie dabei: Dies sind keine Regeln, sondern Tipps. Sie sind nicht allgemeingültig. Je nach Situation müssen Sie für sich selbst entscheiden, ob Ihnen der entsprechende Tipp weiterhilft oder nicht.

1. Modalverben vermeiden
Modalverben (können, müssen, dürfen…) sind oft unnötig:

a) “Sie fuhr nach Hause, um erreichbar sein zu können.”
Es reicht, wenn Sie schreiben: “Sie fuhr nach Hause, um erreichbar zu sein.”

b) “Ich lese einen Blogartikel zum Thema Schreibstil, um besser schreiben zu können” können Sie ersetzen durch: “… um besser zu schreiben.”

In beiden Fällen sind die Konstruktionen mit Modalverben nicht nur unnötig, sondern strahlen auch Unsicherheit aus. Überlegen Sie daher immer, ob Sie das Modalverb wirklich brauchen – wenn nicht, raus damit!

2. Konkret statt abstrakt schreiben
Wieso existieren Ausdrücke wie “Kugel durch den Kopf jagen” oder “Kehle aufschlitzen“, wenn wir einfach sagen könnten: “Er tötete sie“? Weil sie eine Handlung konkreter und damit bildhafter beschreiben. “Er tötete sie” ist eine abstrakte und langweilige Tatsachenbeschreibung. Gehen Sie lieber ins Detail!

3. Passiv vermeiden
Gerade Ämter und Behörden lieben Passiv-Konstruktionen, vor allem bei Anweisungen. Manchmal wirkt es, als wollten sie mit dem Passiv ihre Autorität unter Beweis stellen. Sie schreiben zum Beispiel:

a) “Im Gebäude darf nicht geraucht werden” statt “Bitte nicht rauchen

b) “Der Rasen darf nicht betreten werden” statt “Bitte nicht den Rasen betreten

Manchmal ist das Passiv angebracht, je nachdem aus wessen Sicht Sie schreiben. Doch wenn möglich, sollten Sie es vermeiden.

4. Nominalstil vermeiden
Vereinfacht gesagt, geht es beim Nominalstil um substantivierte Verben. Typische Beispiele für die oft künstlich erstellten Substantive sind “Zielsetzung” oder “Realisierbarkeit“.

Schauen Sie sich dieses Beispiel an: “Die Nichtbeachtung der Regeln wird bestraft werden“. Hier hat jemand gleich zwei Stilbrüche begangen: Passiv und Nominalstil. Der Nominalstil kann Sätze verkürzen und ist deshalb sehr beliebt. Er gilt aber auch als langweilig und unpräzise, weshalb viele Stilratgeber von ihm abraten. Nutzen Sie stattdessen lieber Verben.

5. Aktive Verben nutzen
Verben gelten als die wichtigste Wortgruppe und sollten in Ihren Texten möglichst oft vorkommen. Sie haben die Aufgabe, den Text voranzubringen und Dynamik zu erzeugen. Wenn möglich, vermeiden Sie daher leblose Verben wie: befinden, vorliegen, stehen, liegen, vorhanden sein, sich handeln um – sie machen die Sätze statisch und langweilig. Nutzen Sie stattdessen aktive Verben, die eine dynamische Handlung beschreiben.

Beispiel: Statt “In den Akten war nicht das gesuchte Dokument” schreiben Sie “In den Akten fand er nicht das gesuchte Dokument.”

In der zweiten Variante stellen wir uns automatisch eine Bewegung vor – zum Beispiel wie die Person einen Ordner durchblättert.

6. Verben statt Adjektive nutzen
Oft sind Adjektive nichtssagend (“Der Strand ist schön“) und statisch. Auch hier gilt: Verwenden Sie lieber aktive Verben, um Ihren Text lebendiger zu gestalten. Adjektive finden in vielen Fällen natürlich ihre Berechtigung, laufen aber schnell Gefahr, inflationär genutzt zu werden. Im schlimmsten Fall verlieren sie ihre Wirkung und werden einfach überlesen.

7. Füllwörter vermeiden
Vermeiden Sie Füllwörter, da diese oft unnötig sind und nichts zum Inhalt beitragen – Beispiel gefällig?

“Vermeiden Sie unbedingt Füllwörter, da diese total oft unnötig sind und halt einfach nichts zum Inhalt beitragen.”

Dieser Satz ist viel länger als die Version davor, sagt aber nicht mehr aus.

8. Sparsam mit Silben umgehen
Wählen Sie kurzsilbige Wörter. Dieser Tipp trifft natürlich nicht immer zu. Sie möchten ja Ihre Wörter und auch Ihre Wortlänge variieren. Grundsätzlich sollten Sie aber darauf achten, nicht zu viele Wörter mit zu vielen Silben zu verwenden. Das schadet der Lesbarkeit.

9. Satzlänge und Satzrhythmus variieren
Mehrere kurze Sätze hintereinander sind auf Dauer monoton. Mehrere lange Sätze hintereinander sind nicht nur schwer zu lesen, sondern auch schwer zu verstehen. Nutzen Sie eine gute Mischung, das macht Ihren Text lesbarer. Kurze Sätze sind oft die bessere Wahl, aber für einen gelungenen Satzrhythmus sollten Sie auch immer wieder längere Sätze einstreuen.

10. Direkte Ansprache nutzen
Wenn Sie Ihre Worte direkt an Ihre Leser*innen richten, dann sprechen Sie diese auch direkt an. Passiv ausgedrückte Sätze und Konstruktionen mit “man” sind unpersönlich und wirken gestelzt. In unserem Blogbeitrag schreiben wir daher: “So schreiben Sie besser” statt “So schreibt man besser“.

Tipps für Ihren Schreibstil

Mit diesen 10 Tipps kommen Sie dem Ziel Ihren Schreibstil zu verbessern bedeutend näher. Aber denken Sie daran, dass Sie nicht von heute auf Morgen den perfekten Schreibstil haben werden. Sie brauchen Geduld und dürfen nicht aufhören zu üben. Denn Übung macht den Meister! Schreiben Sie einfach drauflos und überarbeiten Sie Ihren Text intensiv. Sie können entweder schon während des Schreibens an unsere Tipps denken oder erst danach, dann gibt es allerdings mehr zu verbessern. Es ist jedoch deutlich besser zu schreiben, ohne darüber nachzudenken, als gar nicht zu schreiben, weil Regeln und Tipps Sie blockieren. Wenn Sie unsere Tipps oft genug beim oder nach dem Schreiben angewandt haben, werden Sie sie irgendwann ganz automatisch im Schreibprozess einsetzen.

Korrektur
Bedenken Sie beim Schreiben oder bei der Korrektur Ihre Grammatik, Ihren Satzbau und Ihre Rechtschreibung. Nichts stört den Lesefluss mehr als ein “Falchgeshriebnes” Wort. Bleiben Sie nah an der gesprochenen Sprache, da sie sich am vertrautesten anhört. Versuchen Sie außerdem, bildhaft und emotional zu schreiben, denn so bleiben Ihre Leser*innen Ihnen bis zum Ende des Buches treu.

Heft, Laptop und Tasse

Viel Lesen!
Sie verbessern Ihren Schreibstil auch durch regelmäßiges Lesen, so bekommen Sie ein Gespür für gut formulierte Texte. Sie lernen beim Lesen viele Stilformen kennen, wie Metaphern und Vergleiche, die Sie auch bei Ihren Texten verwenden können. Sammeln Sie solche sprachlichen Meisterwerke, um sich an Ihnen orientieren zu können. Ein weiterer Tipp beim Lesen, um den Schreibstil zu verbessern, ist den richtigen Text zu wählen. Der richtige Text bedeutet, lesen Sie einen Text, der das wiedergibt, was Sie schreiben wollen.

Achtung: Sich inspirieren zu lassen, ist in Ordnung oder sogar erwünscht. Aber kopieren Sie niemals etwas 1 zu 1! Entwickeln Sie Ihren ganz persönlichen und einzigartigen Schreibstil, der Ihre Bücher besonders macht. Vermeiden Sie dabei, sich selbst zu wiederholen und nutzen Sie Synonyme, statt der gleichen Wörter.

Meinungen
Nicht alle werden Ihren Schreibstil mögen, denn Schreibstil ist Geschmacksache. Aber wenn Sie sich an bestimmte Tipps und Vorgaben halten, werden ihn sehr viel mehr Menschen gut finden. Egal, wie lange Sie schon schreiben, es schadet nie sich weiterzuentwickeln. Achten Sie dabei vor allem auf Ihre Leser und Leserinnen. Vielleicht haben Sie bereits eine Geschichte veröffentlicht und Rezensionen dazu erhalten. Möglicherweise steht in diesen Rezensionen etwas über Ihren Schreibstil. Nehmen Sie sinnvolles Feedback an und versuchen Sie sich dahingehend zu verbessern. Wenn das Ihr erstes Buch ist, können Sie sich auch Rezensionen von Büchern, die Sie gelesen haben, anschauen und auf die Leser*innen-Meinungen achten. Auch hier sollte es sich um Bücher aus einem Genre handeln, das Ihrem Werk ähnelt. Oder Sie geben Ihr fertiges, aber nicht veröffentlichtes, Buch an Testleser*innen weiter und erhalten von ihnen hilfreiche Kritik.

Schreibratgeber
Wenn Sie noch mehr Tipps und Tricks zum Thema Schreiben und Schreibstil wollen, lesen Sie doch einen Schreibratgeber. Zum einen können Sie dort den Schreibstil berücksichtigen und Ihren eigenen Schreibstil verbessern und zum anderen bekommen Sie weitere interessante Tipps von Experten und Expertinnen.

Sprache
Jeder Ihrer Sätze sollte einen Sinn für das Vorankommen in Ihrer Geschichte haben. Sie dienen dazu Ihr Buch mit Leben zu füllen. Durch ausführliche Beschreibungen machen Sie Ihre Welt für den Leser sichtbar. Die Sprache ist dabei ihr Kapital und Ihr Handwerk. Also vernachlässigen Sie sie nicht. Denn 500 Seiten Text, die langatmig und trocken klingen, will niemand lesen. Selbst wenn der Inhalt dahinter spannend ist. Also nutzen Sie die Chance und lassen Sie Ihre Texte von einem verbesserten Schreibstil profitieren!

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