Charakterbogen erstellen: Vorlage und Anleitung

Über die Hauptcharaktere deines Buches kannst du bestimmt ewig sprechen. Egal ob Aussehen, Verhaltensweisen, Beziehungen, … – all diese Merkmale machen deine Figuren lebendig und sorgen für eine gute Story. Um dabei den Überblick zu behalten, hilft dir ein Charakterbogen.

Inhaltsverzeichnis

Stift und Notizblock

Was ist ein Charakterbogen?

Wer Pen & Paper Rollenspiele kennt, kennt sicher auch den Begriff Charakterbogen. In diesen Spielen verkörpert man einen bestimmten Charakter, dessen Eigenschaften im Charakterbogen aufgeführt werden. 
Dies kann auch Autor*innen helfen, die Figuren ihrer Geschichte lebendig zu planen. Im Grunde hilft dir der Charakterbogen dabei, deine Figuren kennenzulernen und den Überblick über ihre Merkmale zu behalten. Du kannst es dir wie einen ausführlichen Freundebucheintrag zu jeder Figur vorstellen.

Charakterbögen zu schreiben lohnt sich damit für jede*n Autor*in, sofern die Geschichte mehrere Figuren mit tiefgehenden Informationen enthält. Wenn du einen Roman schreiben möchtest, solltest du auf jeden Fall darüber nachdenken, einen Charakterbogen zu erstellen – besonders bei Reihen oder Serien mit vielen Figuren. Bei Kurz- oder Kindergeschichten sind die Informationen zu den Charakteren meistens nicht so tiefgreifend, weshalb du den Überblick auch ohne den Bogen gut behalten kannst. Natürlich kannst du in diesen Fällen trotzdem einen Charakterbogen erstellen, wenn du möchtest.

Bestimmt fragst du dich jetzt, was du alles in einen Charakterbogen schreiben solltest. Kurz gesagt: alles, was du über deine Figuren wissen musst. Im Verlauf des Artikels werden wir genauer darauf eingehen. Außerdem bieten wir dir unsere Charakterbogen-Vorlage zum Download an.

Warum sind Charakterbögen wichtig?

Ein Charakterbogen hilft dir dabei, authentische Charaktere zu schaffen. Durch den Bogen stellst du sicher, dass du deine Figuren kontinuierlich gleich beschreibst. So vermeidest du, dass deine Hauptfigur einmal blaue und einmal braune Augen hat, oder zu Beginn des Buches Kaffee hasst und auf Seite 287 genüsslich einen Americano trinkt. Gerade wenn du einen Roman mit vielen Figuren schreibst, wird es dir helfen, einen Charakterbogen zu erstellen. Die Figuren werden teilweise nur kurz auftreten, aber sind wichtig für die Handlung. Durch die Steckbriefe behältst du den Überblick.

Oft bestimmen die Eigenschaften deiner Figuren die Handlung maßgeblich. Die Informationen, die du im Charakterbogen festhältst, helfen dir dabei, deine Figuren logische Entscheidungen treffen zu lassen. So schließt du aus, dass deine Leser*innen verwirrt werden könnten. Außerdem kannst du in Charakterbögen festhalten, welche Beziehungen deine Figuren zueinander haben. Auch das hilft dir für eine kontinuierliche Charakterentwicklung.

So sehr du am Anfang deines Romans davon überzeugt bist, dass du bestimmte Informationen gar nicht vergessen kannst – du solltest alles in den Bogen schreiben, um dich wirklich daran zu erinnern.

Person macht Notizen

Welche Informationen gehören in einen Charakterbogen?

Was musst du nun im Charakterbogen über deine Figur notieren? So viel wie möglich. Du startest mit den oberflächlichen Informationen und wirst dann immer tiefgründiger. Zusammengefasst solltest du folgende Informationen beachten:

  • Grundlegende Daten und Fakten zu deiner Figur
  • Äußeres deiner Figur
  • Umfeld deiner Figur
  • Gewohnheiten
  • Inneres deiner Figur
  • Vorgeschichte
  • Stellung in der Geschichte
Du musst nicht immer alle Informationen zu einem Charakter ausfüllen. Zu Hauptfiguren wirst du mehr in den Steckbrief schreiben als zu Nebenfiguren. Häufig wirst du auch erst im Verlauf des Schreibens festlegen können, wie sich deine Charaktere entfalten. In diesen Fällen wächst dein Bogen mit deiner Geschichte. Ebenso müssen nicht alle Informationen in deiner Geschichte vorkommen, die im Charakterbogen stehen. Jedoch musst du alle Details über deine Figur kennen, um genau zu wissen, wie sie in welcher Situation reagiert. Nur so kannst du authentische Charaktere erschaffen.
Viele Autor*innen füllen zu Beginn des Schreibens oder während des Plottens alles aus, was sie bis dahin über die Figur wissen. Das kann schon einiges sein, oftmals sind es aber nur die Eckdaten. Damit stellen sie sicher, dass der Charakter in sich logisch ist und in die Geschichte passt. Details tragen sie erst während des Schreibens in den Bogen ein.

Wie kann ich meine Charaktere vertiefen?

Authentische Charaktere sollten eine Hintergrundgeschichte haben, die sie geprägt hat. Ebenso sollten sie Ziele verfolgen. Diese Ziele widersprechen sich häufig, sind also nicht alle gleichzeitig erreichbar. Dadurch rufen sie einen Konflikt hervor. Die Figuren müssen in diesen Konfliktsituationen eine Herausforderung bewältigen. Wie tun sie das? Wie reagieren sie auf bestimmte Situationen? Warum reagieren sie so? Wie jeder Mensch haben auch deine Figuren Stärken und Schwächen sowie Ecken und Kanten. Diese machen sie einzigartig. 
Deine Figuren sollten im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchmachen. Sie sammeln Erfahrungen, werden von Beziehungen geprägt und treffen eigene Entscheidungen. Über Dialoge und Monologe kannst du die Gedanken und Gefühle deiner Figuren enthüllen. So ermöglichst du deinen Leser*innen, sich in sie hineinzuversetzen. Ihre Charaktereigenschaften werden damit nachvollziehbar.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen du dir diese Infos überlegen kannst. Drei davon stellen wir dir im Folgenden vor.

Charakterinterviews
Stelle dir vor, du würdest ein Interview mit deiner Figur führen. Stelle Fragen zu ihrer Vergangenheit, zu Zielen, Ängsten, Werten, Hobbys, Beziehungen, … Frage dabei jedoch nicht nur nach oberflächlichen Informationen. Versuche auch, die tieferen Schichten deiner Figur zu erkunden. Was sind ihre geheimen Wünsche, inneren Konflikte und ungelösten Probleme?

Es kann dir helfen, verschiedene Blickwinkel und Interaktionen zwischen deinen Figuren zu entwickeln, wenn du das Interview aus Sicht verschiedener Figuren durchführst.

Mindmaps
Auch durch das Erstellen von Mindmaps kannst du Informationen über deine Figur sammeln. Schreibe ihren Namen in die Mitte eines Blattes und schreibe danach alles auf, was dir zu ihr einfällt. Bei der Mindmap-Erstellung solltest du jeden spontanen Gedanken aufschreiben. Überdenke und korrigiere ihn nicht. Wenn du fertig bist, kannst du Verbindungen zwischen den einzelnen Punkten herstellen und deutlich machen, wie sich diese Punkte gegenseitig beeinflussen.

Figuren an den Plot anpassen
Vielleicht fällt dir es leichter, einen Charakter rückwärts zu entwickeln. Überlege dir zuerst deinen Plot. Mit was für einer Figur ist dieser Plot besonders spannend? Ein Beispiel: In deiner Geschichte muss ein Problem gelöst werden. Diese Lösung wäre für eine introvertierte Person eine große Herausforderung. Es bietet sich also an, eine schüchterne Hauptfigur zu planen. Dann sind dir der Konflikt und die Spannung sicher.

Oft neigen Autor*innen dazu, ihre Figuren durch Klischees zu prägen. Das solltest du vermeiden, oder zumindest nur ganz bewusst in Maßen einsetzen. Eine spannende Charakterentwicklung enthält unerwartete Wendungen. Außerdem sind klischeehafte Figuren eindimensional und oberflächlich. Erst recht solltest du keine kulturellen Klischees nutzen. Stelle sicher, dass deine Charaktere vielfältig und respektvoll dargestellt sind und achte die kulturelle Sensibilität. Möchtest du in eine Schublade gesteckt werden? Bestimmt nicht, also mach das auch nicht mit deinen Charakteren.

Stifte und Pinsel in Gläsern

Unsere Charakterbogen-Vorlage zum Download

Du kannst dir ganz einfach unsere Vorlage für einen Charakterbogen herunterladen. In den meisten Fällen wird es so sein, dass du die Charakterbogen-Vorlage leicht anpassen musst, damit sie zu deiner Geschichte passt. Ein Fantasyroman benötigt schließlich oft andere Informationen als ein Krimi. Wenn du mehr Inspiration brauchst, findest du mit ein wenig Suche weitere Vorlagen im Internet.

Ob du die Vorlage ausdruckst oder digital nutzt, ist dir überlassen. Wir stellen dir einen Charakterbogen zur Verfügung, in den du direkt schreiben kannst. Den Bogen digital auszufüllen hat den Vorteil, dass du ihn so oft ändern und anpassen kannst, wie du willst. Wenn du besser auf Papier arbeiten kannst, kannst du dir den Bogen natürlich ausdrucken.

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