Buchhandel & VLB: Alles Wichtige für Autor*innen

Wenn du ein Buch veröffentlichst, ist es nützlich zu verstehen, wie der Buchhandel funktioniert, besonders als Selfpublisher*in. Wie findet dein Buch den Weg vom Verlag in eine Buchhandlung? Was musst du wissen, damit dein Buch im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) gelistet wird und über den Buchhandel bestellt werden kann? In diesem Blogbeitrag erklären wir dir, wie der deutsche Buchhandel funktioniert und was es mit Begriffen wie Remissionsrecht, Buchhandelsrabatt und Barsortiment auf sich hat.

Inhaltsverzeichnis

Frau am Bücherregal

Der Buchhandel

Der Buchhandel ist eine Branche, in der es primär um die Produktion und den Verkauf von Büchern geht. Sie unterteilt sich in:

  • Verlagsbuchhandel: Dieser Teil umfasst die Verlage, also sowohl Selfpublisher*innen als auch die klassischen Verlage wie Droemer Knaur, S. Fischer, Rowohlt, etc.
  • Verbreitender Buchhandel: Hiermit sind der Einzel- und der Zwischenbuchhandel gemeint.

Der Verlagsbuchhandel

Der Verlagsbuchhandel ist in erster Linie für die Produktion und die Veröffentlichung von Büchern zuständig. Diese Aufgabe übernehmen die Verlage. Wenn du ein Buch im Selfpublishing veröffentlichst, gehörst du ebenfalls dazu, da du dann selbst als Verlag agierst. Die meisten Selfpublisher*innen arbeiten dabei mit Selfpublishing-Plattformen wie epubli zusammen, die ihnen einige Aufgaben des Verlagsbuchhandels abnehmen (zum Beispiel Listung im VLB, Vertrieb, Abrechnung etc.)

Der Verlag verkauft die Bücher entweder direkt an den Bucheinzelhandel oder an den Zwischenbuchhandel. Wenn der Verlag seinen eigenen Shop betreibt, können Leser*innen natürlich auch direkt beim Verlag bestellen. In dem Fall erhalten die Verlage das meiste Geld, da du keine Abgaben an Zwischenhandel oder Einzelhandel zahlen musst.

Der Bucheinzelhandel

Der Bucheinzelhandel umfasst die Läden, die Bücher an die Endkund*innen verkaufen. Beispiele hierfür wären Thalia, Hugendubel oder der kleine Buchladen bei dir um die Ecke. Wenn Supermärkte oder Elektronikmärkte Bücher verkaufen, gehörst du auch dazu. Der Bucheinzelhandel bezieht seine Bücher zu 77 % direkt vom Verlag und zu 23 % vom Zwischenbuchhandel.

Das Barsortiment (Zwischenbuchhandel)

Zum Zwischenbuchhandel gehören die sogenannten Barsortimente. Dies sind Unternehmen, die eine Brücke bauen zwischen Verlagsbuchhandel und verbreitender Buchhandel. Barsortimente haben riesige Lager, worin sich zahlreiche Bücher diverser Verlage befinden. Dadurch sind sie für Buchhandlungen schnell zu bestellen. Viele Buchhandlungen bestellen gerne bei Barsortimenten – nicht nur wegen der schnellen Lieferung, sondern auch, weil es einfach ist, immer mit demselben Barsortiment zusammenzuarbeiten als mit Hunderten Verlagen. Detaillierte Erklärungen findest du in unserem Blogbeitrag zum Thema Barsortiment.

Das VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher)

Das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) ist eine Datenplattform und listet nahezu alle deutschsprachigen und lieferbaren Titel für die gesamte Buchbranche in deiner Datenbank. Aktuell sind 2,5 Millionen Titel hinterlegt, welche für jede Buchhandlung recherchier- und bestellbar sind. Voraussetzung für die Listung deines Titels im VLB ist eine ISBN. Eine VLB-Listung und eine ISBN sind keine Pflicht für den Verkauf von Büchern, aber da Buchhandlungen nahezu ausschließlich im VLB recherchieren, mehr als sinnvoll.

Wie liste ich meinen Titel im VLB?

Als Selfpublisher*in kannst du deinen Titel im VLB listen lassen wie jeder andere Verlag auch. Technische Details findest du beim VLB direkt. Für die Listung brauchst du nicht nur eine kostenpflichtige ISBN, sondern musst auch jährlich eine kleine Gebühr zahlen. Wenn du mit epubli veröffentlichst, musst du dir darum keine Gedanken machen. Jede epubli-Veröffentlichung wird automatisch im VLB gelistet – für dich kostenfrei.

Möchtest du die Verfügbarkeit deines Titels im VLB prüfen, so kannst du dies unter buchhandel.de tun. buchhandel.de ist die öffentliche Rechercheplattform des VLB. Du kannst dich in der Datenbank des VLB, mit Hilfe des Börsenvereins, auch Titelrechte sichern lassen und dort die Themen Metadaten, Internationalisierung, sowie Preise anderer Bücher nachschlagen.

Übrigens: Buchhändler bestellen Titel, wenn sie im VLB gelistet sind, über den Informationsverbund Buchhandel (IBU). IBU bündelt die Bestellvorgänge der teilnehmenden Buchhändler und leitet sie an die Verlage und Barsortimente weiter.

Bücherstapel

Buchhandelsrabatt

Der Buchhandelsrabatt ist eine Preisreduzierung, die Verlage Buchhändlern gewähren, damit diese Gewinn machen können. Wenn die Händler ihre Bücher bei den Verlagen einkaufen, dann erhalten sie einen Rabatt auf den Nettopreis. epubli gewährt einen marktüblichen Buchhandelsrabatt von 30%. So ist die Buchhandlung wirtschaftlich abgesichert. Läuft die Bestellung der Buchhandlung über ein Barsortiment, ist der Rabatt für die Buchhandlung geringer, weil das Barsortiment auch einen Rabatt bekommt. Da aber der Vorteil der schnellen Lieferung und die Einsparung von Versandkosten zumeist überwiegen, wird dennoch sehr oft über ein Barsortiment bestellt.

Exkurs: Die Buchpreisbindung und ihre Bedeutung im Buchhandel

Dank der Buchpreisbindung macht es keinen Unterschied, ob Bücher an eine große Kette oder eine kleine Buchhandlung verkauft werden. Die Buchpreisbindung verpflichtet Verlage gesetzlich dazu, für ein Buch (oder für ein E-Book) einen einheitlichen Verkaufspreis festzulegen, an den sich alle halten müssen, die das Buch an Endkund*innen verkaufen. Dieser kann zwar gesenkt oder erhöht werden, aber eben nur einheitlich. Ausnahmen sind beispielsweise Mängelexemplare. Das Gesetz verbietet es den Verlagen außerdem, von Zwischenhändlern höhere Preise oder schlechtere Konditionen zu verlangen als von den Buchhandlungen, die sie direkt beliefern. Die Buchpreisbindung soll den Erhalt eines vielfältigen Angebotes sichern.

Wie du mit deinem Buch den Einzelhandel eroberst

Für die meisten Autorinnen und Autoren ist es ein Traum, mit ihrem Buch in einer Buchhandlung auszuliegen. Doch dies zu erreichen ist nicht ganz einfach, da Buchhandlungen nur ein begrenztes Sortiment anbieten und du mit zahlreichen anderen Büchern konkurrierst. Doch mit den richtigen Argumenten auf deiner Seite kannst du es schaffen. In diesem Abschnitt erklären wir dir, worauf Buchhandlungen beim Bestellen von Büchern achten und wie du dich insbesondere als Selfpublisher hervortun kannst, um diese von deinem Buch zu überzeugen.

Persönlicher Auftritt
Stell dich und dein Projekt gerne persönlich in der gewünschten Buchhandlung vor. Dabei hilft dir eine knappe Übersicht mit allen wichtigen Informationen zu deinem Buch und zu dir als Autor*in, denn so machst du einen professionellen Eindruck und kannst herausstechen. Diese Übersicht sollte nach bestimmten Maßgaben erstellt werden – in der Branche nennt man ihn Waschzettel.

Barsortiment
Aus den oben genannten Gründen ist die Verfügbarkeit über ein Barsortiment für einige Buchhändler*innen ein wichtiger Faktor, obwohl die Bestellung natürlich auch anderweitig möglich wäre. epubli arbeitet mit den Barsortimentern KNV Zeitfracht und Umbreit zusammen.

Ausgelegte Bücherstapel

Remissionsrecht
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Remissionsrecht, das es dir als Buchhändler erlaubt, bestellte Bücher wieder zurückzuschicken und das Geld zurückzuerhalten. Dadurch kannst du Bücher ohne Risiko ins Sortiment aufnehmen und musst dir keine Sorgen machen, darauf sitzenzubleiben. Das Gute ist: epubli-Titel genießen volles Remissionsrecht. Wenn du dein Buch mit epubli veröffentlichst, hast du also ein weiteres, gutes Argument auf deiner Seite.

Cover
Viele Leser lassen sich beim Kauf besonders gerne von einem guten Cover überzeugen, weshalb Buchhandlungen darauf natürlich auch großen Wert legen. Leg also großen Wert auf die Covergestaltung.

Inhalt
Inhalt und Thema deines Buches sind natürlich besonders wichtig. Vor allem wenn du etwas geschrieben hast, das gerade im Trend ist und häufig nachgefragt wird, hast du gute Chancen. Trends kannst du erkennen, wenn du dir aktuelle Bestsellerlisten anschaust. Vergiss aber nicht, dass das trendigste Thema nichts wert ist, wenn die Qualität deines Textes nicht dem Niveau entspricht, das Buchhandlungen gewohnt sind. Korrekte Rechtschreibung und Grammatik sind Pflicht, auch ein Lektorat für Aufbau und Stil sind empfehlenswert.

Buchsatz
Die Innengestaltung deines Buches, also der Buchsatz, sollte auch nicht vernachlässigt werden. Einen unprofessionellen Buchsatz erkennen Buchhändler*innen auf den ersten Blick, dazu müssen sie bloß eine beliebige Seite aufschlagen. Achte daher auf einen gut lesbaren Buchsatz.

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