Worldbuilding - Tipps für deine Welten

Ob fantastische Königreiche, dystopische Megastädte oder die Wohnung eines Studenten, Worldbuilding ist das Herzstück jeder Erzählwelt. In diesem Artikel erfährst du, warum Worldbuilding so wichtig ist, wie berühmte Autor*innen ihre Welten aufgebaut haben und 9 Tipps für dein Worldbuilding.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist Worldbuilding?

Worldbuilding ist das Erschaffen von Welten oder sogar ganzen Universen. Es geht darum, die erdachte Welt festzuhalten.
Denn so bezaubernd die eigenen Völker, Kulturen, Legenden und Sprachen auch sein mögen, eine Welt muss glaubhaft und realistisch aufgebaut sein. Wie groß ist die Welt? Welche Tiere gibt es? Wie lange dauert ein Tag? Wie ist das Haus aufgebaut?
Denn bedenke die Worldbuilding-Regel:

Sofern du es nicht anders angibst, wird davon ausgegangen, dass sich alles wie in der realen Welt verhält.

Worldbuilding ist nicht nur wichtig, wenn du einen Fantasyroman schreiben möchtest. Es müssen nicht nur fantastische Welten geplant werden, sondern auch die Orte von Geschichten aus dieser Welt. Wie ist die Wohnung aufgebaut? Wie viele Geschwister hatte die Protagonistin noch gleich? Ein durchdachter Hintergrund schafft Tiefe und verhindert Logiklücken.

Warum ist Worldbuilding wichtig?

Das hat für dich und für deine Leser*innen einige Vorteile. Dir selbst hilft es, strukturierter und besser zu schreiben. Hast du deine Welt gut geplant, sind deine Gedanken klarer und dein Schreibfluss wird besser.
Deine Leser*innen sind dir ebenfalls dankbar. Für den Leser ist es natürlich noch viel schwieriger, als für dich, die beschriebene Welt zu verstehen. Deshalb ist ein genaues Erklären extrem wichtig und das gelingt nur durch gutes Worldbuilding.
Schon mal vom “White Room Syndrome” gehört? Es beschreibt den Zustand, wenn ein Leser den Schauplatz des Geschehens nicht versteht. Das Resultat ist ein Leser, der das Gefühl hat, dass die Geschichte in einem leeren weißen Raum stattfindet. Auch das kannst du durch ein klares Worldbuilding vermeiden. Je klarer die Welt, desto klarer kann die Geschichte formuliert werden.

klare Welt → klare Geschichte

Beispiele für gutes Worldbuilding

In Harry Potter ist die wohl bekannteste Zauberwelt durchdacht bis ins kleinste Detail. Vom Schulsystem in Hogwarts bis zur Gesetzgebung im Zaubereiministerium. Die magische Welt funktioniert nach ihren eigenen Regeln, bleibt dabei aber glaubwürdig.

Der Marsianer von Andy Weir ist ein Paradebeispiel für realistisches Worldbuilding im Science-Fiction-Genre. Die Welt basiert auf echten wissenschaftlichen Fakten. Jeder Schritt ist durchdacht, nachvollziehbar und wirkt logisch.

In Die Tribute von Panem spiegelt die Welt Panem eine dystopische Gesellschaft, in der Politik, Medien und soziale Schichten klar strukturiert sind. Das Worldbuilding erzeugt Spannung und Kontext für den Konflikt.

9 Tipps zum Worldbuilding

In dieser Liste haben wir 9 Tipps zum Weltenbau für dich zusammengetragen. 

  1. Mach dir beim Schreiben ausreichend Notizen, um Zusammenhänge einfacher zu erkennen und später schneller in deine Welt und Geschichte zurückzufinden.
  2. Je komplexer deine Welt, desto mehr musst du in die Organisation deines Romans stecken, um den Überblick nicht zu verlieren. Dein Roman sollte logisch strukturiert sein.
  3. Orientiere dich zu Beginn deines Weltenbaus an der realen Welt: Wo ist es für die Geschichte nötig, dass etwas geändert wird?
  4. Ganz nach dem Motto „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ entwickle die Details deiner Welt. Behalte deinen Blick von außen nach innen und verknüpfe die Details auf höherer Ebene (z.B. Glaubenssystem, politisches System, Wetterphänomene) mit dem Alltag deiner Figuren.
  5. Wenn du etwas in deiner Welt definierst, überprüfe vorab alle möglichen Konsequenzen. Frage dich immer nach dem „Warum?“.
  6. Stell deine Hauptfiguren in den Mittelpunkt. Achte dabei unter anderem auf ihre Emotionalität, Entwicklung und Probleme und verknüpfe diese mit deiner neu geschaffenen Welt.
  7. Beschreibe nicht nur eine neue Welt, sondern entdecke die Handlung durch die Augen deiner Figuren und lass sie mit deiner Welt interagieren.
  8. Denk beim Erschaffen einer Welt immer auch an deine Leser*innen – was ist ihnen in deiner Welt wichtig bzw. was brauchen sie, um sich in die Geschichte hineinzufinden?
  9. Versuche, nicht von deiner eigentlichen Geschichte abzuschweifen. Betrachte und definiere wirklich nur das Relevante. Eher unwichtige Details sollten notiert, aber nicht vertieft werden.
    Finde Testleser*innen oder tausche dich mit anderen Autor*innen aus, um mögliche Fehler in deiner Welt aufzudecken.

So fängst du mit Worldbuilding an

Der erste Schritt ins Worldbuilding muss nicht kompliziert sein. Starte mit dem, was du jetzt schon brauchst, und erweitere deine Welt nach und nach.

1. Starte mit zentralen Fragen
Beginne bei den Kernaspekten deiner Welt. Stelle dir z. B. diese Fragen:

  • In welcher Welt spielt die Geschichte? Realistisch, historisch, futuristisch, magisch?
  • Gibt es besondere Regeln oder Gesetze? (z. B. Magie, Technologie, Götter)
  • Welche Rolle spielt der Ort im Leben deiner Figuren?

Beginne mit den großen Themen und arbeite dich dann zu kleineren Details vor.

2. Nutze Vorbilder
Lass dich von Geschichte, Kulturen, Mythologien oder wissenschaftlichen Theorien inspirieren. Wirf noch einmal einen Blick in deine Lieblingsbücher und beobachte, wie die Welten dort erklärt und strukturiert werden.

3. Notiere, was du „spontan“ entwickelst
Oft entstehen beim Schreiben Details aus dem Bauch heraus. Ein Sprichwort, eine Essensszene, ein Ort. Halte solche spontanen Ideen fest! Notiere sie und füge sie in dein Worldbuilding ein.

4. Halte dein Worldbuilding an einem Ort fest
Sammle alle Infos zu deiner Welt an einem Ort, egal, ob auf einem Blatt Papier, Google Doc, Excel-Tabelle oder spezialisierten Tools wie Campfire und World Anvil.
So verlierst du nichts und findest alle Informationen schnell wieder.

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