Hörbuch veröffentlichen: so verkaufst du dein Hörbuch

Hörbücher sind längst mehr als ein Trend – sie sind ein fester Bestandteil des Buchmarkts geworden. Millionen Menschen hören täglich Geschichten und Sachbücher unterwegs, beim Sport oder zum Einschlafen. Wenn du bereits ein Buch veröffentlicht hast oder an einem Manuskript arbeitest, kann ein Hörbuch dir helfen, noch mehr Menschen zu erreichen.

Inhaltsverzeichnis

Warum du ein Hörbuch veröffentlichen solltest

Mit einem Hörbuch erreichst du neue Zielgruppen – und das auf ganz besondere Weise. Dazu gehören Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, Vielbeschäftigte, die lieber hören als lesen, aber auch leidenschaftliche Podcast-Hörer*innen und Audio-Fans. Diese Gruppen sind nicht nur groß, sondern oft auch besonders treu: Wer ein Hörbuch beginnt, bleibt häufig bis zum Ende dran.

Für dich bedeutet das: mehr Reichweite & Sichtbarkeit auf neuen Plattformen wie Audible, Spotify & Co. und die Chance, auch Menschen außerhalb der klassischen Buch-Zielgruppe zu begeistern.

Ein Hörbuch ist aber nicht nur ein neuer Vertriebsweg – es ist eine neue Dimension deiner Geschichte. Du kannst deine Inhalte hörbar machen, deine Figuren durch unterschiedliche Stimmen lebendig werden lassen oder mit Musik und Sounddesign zusätzliche Emotionen erzeugen. Deine Leser*innen erleben deine Buchwelt dadurch auf eine völlig neue Art – intensiver, unmittelbarer, nahbarer. Ein gut gemachtes Hörbuch macht aus deinem Text ein Erlebnis und aus Hörer*innen begeisterte Fans.

Was brauche ich, um ein Hörbuch zu veröffentlichen?

Auch für Autor*innen im Selfpublishing ist ein Hörbuch heute kein unerreichbares Ziel mehr. Mit der richtigen Planung, einer guten Aufnahme und dem passenden Vertriebsweg kannst du dein eigenes Hörbuch professionell veröffentlichen und erfolgreich verkaufen.

Bevor du dein Hörbuch veröffentlichen kannst, solltest du ein paar wichtige Grundlagen kennen. Die technische und inhaltliche Vorbereitung ist entscheidend für die Qualität und Wirkung deines Hörbuchs:

  • Textgrundlage: Die Basis ist meist ein bereits veröffentlichtes Buch oder ein fertiges Manuskript. Achte darauf, dass der Text auch beim Hören funktioniert – manche Passagen klingen gesprochen anders als gelesen.
  • Sprecher*in: Du kannst dein Hörbuch selbst einsprechen oder eine professionelle Stimme engagieren. Wichtig ist, dass die Stimme zu deinem Buchgenre und zur Atmosphäre passt.
  • Aufnahmequalität: Für ein gutes Hörerlebnis brauchst du eine klare Tonaufnahme. Viele Selfpublisher*innen nutzen Tonstudios oder bauen sich mit Mikrofon, Popschutz und Schnittsoftware ein eigenes kleines Homestudio auf.
  • Dateiformat und Technik: Plattformen wie Audible verlangen bestimmte Audioformate (z. B. MP3 in 192 kbps, mono, ohne Störgeräusche). Auch Kapitelmarken und eine korrekte Benennung der Dateien sind Pflicht.
  • Cover und Beschreibung: Ein ansprechendes Hörbuch-Cover (quadratisch!) und ein kurzer, verkaufsstarker Klappentext dürfen nicht fehlen.

Hörbuch veröffentlichen in 5 Schritten

Ein Hörbuch zu veröffentlichen erfordert ein bisschen Planung. Damit du nichts vergisst, kannst du dich an diesen fünf Schritten orientieren:

  1. Text überarbeiten: Prüfe dein Manuskript auf hörbare Verständlichkeit. Lange Schachtelsätze, Fußnoten oder Tabellen solltest du anpassen oder streichen.
  2. Sprecher*in wählen: Wenn du selbst einsprichst, übe das Sprechen laut. Alternativ findest du professionelle Sprecher*innen über Tonstudios oder spezialisierte Plattformen.
  3. Aufnehmen & Schneiden: Nimm in ruhiger Umgebung auf – idealerweise in einem gedämmten Raum. Danach bearbeitest du die Aufnahme, schneidest Versprecher und passt die Lautstärke an.
  4. Metadaten & Cover vorbereiten: Erstelle eine aussagekräftige Beschreibung und ein quadratisches Cover, das auch als Miniaturbild gut funktioniert.
  5. Veröffentlichung vorbereiten: Wähle deine Plattform und lade dort alle Dateien sowie die notwendigen Angaben hoch.

Technik-Tipps für dein Hörbuch: So gelingt die Aufnahme

Ein gutes Hörbuch braucht nicht nur eine starke Geschichte, sondern auch sauberen Klang. Die gute Nachricht: Du brauchst kein Profi-Studio, um das zu erreichen. Mit etwas Vorbereitung kannst du dir auch zu Hause ein kleines Aufnahmestudio einrichten.

Raum & Umgebung

Für einen perfekten Ton wähle einen möglichst ruhigen Raum mit wenig Hall. Meistens sind das eher kleinere Räume wie Abstellkammern oder Räume, in denen viel Schall durch Teppiche, Vorhänge oder Kissen geschluckt wird. Mithilfe von professioneller Schallabsorbierung kannst du hier eine ganze Menge herausholen. Diese kriegst du beispielsweise in Onlineshops für Tontechnik und kannst sie ganz einfach an der Wand anbringen. Auch Sprecherkabinen oder kleinere, tragbare Schallkammern sind für wenig Geld erhältlich. 

Tipp: Wenn du noch mehr Budget sparen möchtest, kannst du dir einfach Schaumstoff im Baumarkt zuschneiden lassen oder dein Mikrofon im Kleiderschrank platzieren. Durch die Kleidung und den engen, abgeschlossenen Raum bleibt der Ton klar und verständlich.

Das richtige Equipment

  • Mikrofon: Empfehlenswert ist ein USB-Kondensatormikrofon wie das Rode NT-USB oder das Audio-Technica AT2020USB+. Diese liefern saubere Sprachaufnahmen und lassen sich direkt an den Computer anschließen.
  • Popfilter: Ein Popfilter lohnt sich auf jeden Fall. Dieser wird über das Mikrofon gezogen und verhindert harte Störgeräusche und Zischlaute.
  • Mikrofonständer: Damit das Mikro stabil bleibt und keine Störgeräusche durch Handbewegungen entstehen.
  • Kopfhörer: Geschlossene Studiokopfhörer wie der beyerdynamic DT 770 Pro helfen dir, Störgeräusche sofort zu erkennen.

Die passende Software

Kostenlose Programme wie Audacity oder Ocenaudio reichen für die Bearbeitung völlig aus. Wenn du etwas professioneller arbeiten möchtest, lohnt sich ein Blick auf Reaper (günstige Lizenz) oder Adobe Audition. Mit allen Programmen kannst du sowohl deine Aufnahme steuern als auch die Stimme nachträglich bearbeiten

5 Aufnahmetipps:

  1. Sprich gleichmäßig und mit Pausen. Übe deine Stellen vorher, sodass sie dir möglichst locker und entspannt über die Lippen kommen. 
  2. Wenn du nur kurze Abschnitte einsprichst, lassen sich diese später besser bearbeiten und notfalls schneiden. 
  3. Stell dich nicht zu nah ans Mikrofon und auch nicht zu weit weg. Als Faustregel gilt: Eine Handbreit Abstand ist ideal. 
  4. Kaufe dir einen einfachen Klicker – zum Beispiel im Tierbedarf für Hunde. Wenn du dich versprichst, kannst du klicken und die Stelle in der späteren Bearbeitung durch den höheren Ausschlag schneller finden. 
  5. In der Nachbearbeitung gilt: Weniger ist oft mehr. Verzerre deine Stimme nicht, gib ihr stattdessen Wärme und Tiefe und schneide Störer sauber raus.

Sollte ich mein Hörbuch selbst einsprechen – oder lieber eine Sprecherin engagieren?

Die eigene Stimme verleiht deinem Hörbuch Persönlichkeit, doch nicht immer ist das die beste Lösung. Professionelle Sprecher*innen bringen nicht nur Erfahrung und Technik mit, sondern auch das nötige Feingefühl für Betonung, Tempo und Atmosphäre. Sie wissen, wie man Figuren unterscheidbar macht, Spannung erzeugt und selbst komplexe Passagen leicht verständlich liest.
Wenn du kein geübter Profi vor dem Mikro bist, kann eine erfahrene Sprecherin deinem Hörbuch den letzten Schliff geben und den Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „richtig gut“ ausmachen.
Tipp: Hör dir verschiedene Stimmproben an und achte darauf, wie gut die Stimme zu deinem Buch passte. Wenn du dein Hörbuch selbst einsprechen möchtest, lohnt sich ein Stimm- oder Sprechtraining. So lernst du, deine Stimme bewusst einzusetzen, Pausen gezielt zu setzen und Emotionen klar zu transportieren.

Das richtige Dateiformat

Die meisten Distributoren verlangen:

  • MP3 in 192 kbps
  • Konstante Bitrate (CBR)
  • Mono (nicht Stereo)
  • 44,1 kHz Abtastrate

Einige Plattformen haben zusätzliche Anforderungen wie:

  • Maximal 120 Minuten pro Datei
  • Kein Clipping (also keine übersteuerten Stellen)
  • Stille von ca. 0,5 bis 1 Sekunde am Anfang und 1–5 Sekunden am Ende jeder Datei

Doch keine Sorge: Die meisten dieser Anforderungen sind Standard und müssen von dir gar nicht mehr eingestellt werden. Du kannst deine Datei nach dem Export also einfach hochladen. 

Tipp: Wenn du ein besonders langes Hörbuch einsprichst, lohnt es sich, die Kapitel großzügig zu unterteilen. So haben es deine Hörer*innen später leichter, ihre Pausenstelle wiederzufinden.

Kombiniere dein Hörbuch mit E-Book und Print

Viele Autor*innen bieten ihr Werk in mehreren Formaten an. Das macht nicht nur professionellen Eindruck, sondern erweitert auch deine Zielgruppe. Vielleicht entdeckt jemand dein E-Book und entscheidet sich anschließend für das Hörbuch. Oder umgekehrt.

Wenn du dein Buch bisher nur als Hörbuch geplant hast, lohnt sich die Überlegung:

So erreichst du noch mehr Leser*innen – in jeder Situation und auf jeder Plattform.

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